Justizvollzugsanstalt Augsburg

Gablingen

Nutzung: Konstruktion:
Verwaltung/ Sonstiges Stahlbeton

Leistungsumfang unseres Büros:
Leistungsphasen 1-6 gem. §51 HOAI

Architekten:
Wettbewerb 1. Preis, Entwurf:
Schuster Architekten GmbH, Düsseldorf
Realisierung:
DÖMGES ARCHITEKTEN AG, Regensburg
karlundp Architekten, München

Bauherr:
Freistaat Bayern, Bayerisches Staatsministerium für Justiz und Verbraucherschutz
Projektleitung: Staatliches Bauamt Augsburg

Fertigstellung:
Oktober 2015

Projekt­beschreibung

Die Justizvollzugsanstalt (JVA) wurde auf einem sieben Hektar großen Grundstück auf dem Areal des ehemaligen Fliegerhorstes in Augsburg-Gablingen in vierjähriger Bauzeit errichtet. Der Neubau schafft optimale Bedingungen für einen zeitgemäßen, behandlungsorientierten Vollzug bei modernsten technischen und baulichen Sicherheitseinrichtungen. Die Belegung ist auf 609 Häftlinge festgesetzt. 250 Bedienstete arbeiten im sozialen, rechtlichen und medizinischen Bereich, im Vollzug und der Verwaltung. Das Gebäude „Torwache“ im Nord/Westen erschließt den Gebäudekomplex. Dort werden Besucher- und Mitarbeiter-Eingänge, sowie die Fahrzeugschleuse kontrolliert. Im anschließenden „Verwaltungs-Gebäude“ befinden sich in den oberen Geschossen Verwaltung, Mitarbeiter-Cafeteria und Sozialdienst, im EG der Zu- und Abgang der Häftlinge und im UG der Besucherbereich. Das Gebäude „Sport, Religion und Freizeit“ bietet Flächen für Sport und Ausbildung, die Bibliothek und einen 180m² großen Versammlungsraum. Das „Küchen-Gebäude“ beherbergt die Speisen-Vorbereitung und Verarbeitung, Kühlräume und Lagerflächen, den Spülbereich, Aufzugsanlagen für den Speisetransport und die Wäscherei mit ihrem Zentrallager. Eingeschossige Nebengebäude für An- und Ablieferung schließen sich an. Im Hallengebäude der hauseigenen „Unternehmensbetriebe“ finden Arbeits- und Weiterbildungsmöglichkeiten in Handwerksbetrieben statt. Drei Hallen halten Produktionsflächen von je 660m² und Lager von je 270m² bereit. An der langgestreckten „Magistrale“ liegen vier Y-förmigen Unterkunftsgebäude, in denen Einzel- und Gemeinschafts-Hafträume, die Gesundheitsfürsorge mit Behandlung und Krankenabteilung untergebracht sind. Eine Mauer mit innenliegendem Zaun und Sicherheitsstreifen umschließt den Gebäudekomplex.

Konstruktion
Sämtliche Gebäude sind in Stahlbeton-Bauweise (teils Ortbeton, teils Fertigteile) errichtet. Die Stärke der Außenwände beträgt 25cm, der hohen Hallenwände 30cm. der tragenden Innenwände 20cm, der Haftzellenwände 25cm. Sie sind über Streifenfundamente gegründet, die Stahlstützen über Einzelfundamente. Die Bodenplatten sind 20cm stark. Überdachungen sind als Flachdächer ausgeführt. Die „Torwache“ (UG, EG) (b/l=21,5/33,5m) ist in die 6m hohe umlaufende Außenmauer integriert, die sich aus Stahlbetonfertigteilen (b/l/h=0,25/3,5/6m) zusammensetzt. Ihre Fugen wurden monolithisch vergossen. Das Gebäude „Sport-Religion-Freizeit“ (b/l/h=34/45/7,2m) gliedert sich in einen Abschnitt mit UG, EG und OG und die nicht unterkellerte Sporthalle, deren Decke als Stahlverbundkonstruktion (Stahlträger im Abstand von 5,50m) ausgeführt wurde. Im „Verwaltungs-Gebäude“ (UG, EG, 1.+2.OG) (b/l/h= 15/105/9,9m + Erweiterung im EG) wurden im 2.OG aufgrund der Büro-Nutzung Leichtbauwände verbaut. Das Gebäude „Küche-Wäscherei“ (UG, EG, 1.OG mit zurückspringendem Technikgeschoss auf dem Flachdach) (b/l/h=26/39/8,6–12,8m) beherbergt im UG die Technik und Heizungsanlage der JVA. Die Decke des Hallen-Gebäudes der „Unternehmerbetriebe“ (b/l/h=45/63/7,1m) ist als Stahlverbundkonstruktion ausgeführt. Die tragende Konstruktion der „Magistrale“ (UG, EG) (b/l/h=250/4/4,3m) ist in Bauwerkslängsrichtung von allen anschließenden Gebäuden abgetrennt. In den vier winkelförmig zulaufenden „Unterkunfts-Gebäuden“ (UG, EG, 1.-3.OG) (je b/l/h=11/50/12m) liegen Treppenhaus- und Aufzugskerne an der Magistrale. Ein weiteres Treppenhaus befindet sich jeweils an den Gebäudeenden. Vom UG versorgte senkrecht verlaufende Schächte sind je zwei Haftzellen zugeordnet.
Daten
Gesamtvolumen: BRI ca. 155.000 m³
Flächen: BGF 42.565 m², NF ca. 21.000 m²
Herstellung – Baukosten: ca. 105 Mio. EUR

Foto 1 und 2 Hajo Dietz
Fotos 3 – 12 SFP Ingenieure

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Referenzen

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